Führt häufiges Rasieren zu mehr Bart?

Kaum eine Frage, rund um das Thema „Rasur“ wird womöglich häufiger gestellt. Mythos oder Tatsache? Wir gehen der Sache auf den Grund.

Ob flächendeckender Vollbart oder zarter Oberlippenflaum, es gibt ihn in allen Versionen. Wie und wo genau der Bart wächst, ist vollkommen individuell. Manch einer muss täglich zum Rasierer greifen, während ein anderer sehnlichst einige Bartstoppeln erwartet. Kaum Bart zu haben ist ärgerlich. Deshalb greifen manche Männer immer wieder zur angeblichen Wunderwaffe gegen spärlichen Bartwuchs und erhoffen sich durch häufige Rasur eine füllige Barthaarpracht.

Irrtum oder Wahrheit?

Experten sind sich einig und verneinen diese Theorie. Demzufolge regt häufiges Rasieren weder das Haarwachstum an, noch werden die bereits vorhandenen Haare dicker oder stärker. Aber warum hält sich dieser Irrglaube dennoch so hartnäckig?
Die Erklärung liegt darin, dass durch die Rasur eine optische Täuschung entsteht. Haare sind an ihren Spitzen dünner als am Haarstamm. Beim Rasieren schneidet man die dünnen Spitzen, und die Haare somit an der dicksten Stelle ab. Die Stoppeln wirken nun kräftiger und stärker. Dieser Eindruck bleibt vorerst bestehen, da es einige Tage und Wochen dauert, bis die Spitzen der Haare erst wieder ausgedünnt sind. Den selben Effekt erreicht man auch durch Stutzen.

Tempo und Dichte ist Veranlagung

Wo, wie dicht und wie schnell der Bart wächst, ist also alles genetisch bedingt. Es kommt darauf an, wo sich wie viele Haarfollikel, die „Produktionsstätte“ eines einzelnen Haars befinden, denn eben dort wächst der Bart lokal. Auch das Tempo, in dem das Haar wächst, ist mit dem Erbgut weitergegeben worden und in den Genen festgelegt. Die Ursachen der Dichte und Länge des Barthaars liegen also unter der Haut, wo eine oberflächliche Rasur keine Wirkung erzielen kann.

Häufiges Rasieren hilft also nicht über Probleme mit dem Bartwachstum hinweg und ist somit ein widerlegter Mythos.